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Reisebericht 2009

Uganda Abenteuer

April 2009

Ab und zu haben wir  Zeit gefunden und sind aufgebrochen um Uganda etwas näher kennenzulernen. Uganda ist ein angenehmes Land zum Reisen keine Strassen sperren durch Polizei oder Armee wie zum Beispiel in Kamerun. Testotrotz ist es Abenteuerlich und man kann nie mit Gewissheit sagen wenn man am Zielort ankommt. Sei es wegen schlechten Strassenverhältnissen unverhofften Reifenpannen oder Tropenregen die die Naturstrassen in schmierigen Pisten verwandeln. Bei unserm ersten Trip ging’s zum Lake Mburo Nationalpark, einige Kilometer östlich von Mbarara – eine Grenz’ und Handelsstadt zu Ruanda – führt eine Sandstrasse zum Parkeingang. Die Fahrt von Masaka zum Park dauert ca 2 Stunden und führt uns durch eine interessante Hügellandschaft.

Es ist der kleinste Park in Uganda mit Übernachtungsmöglichkeit in einfachen Cottages oder auch luxuriösen Bungalows. Unsere erste Aktivität im Park war eine Bootsfahrt auf dem Lake Mburo. Da hat es Nilpferde, Seeadler, Krokodile und vieles mehr zum bestaunen. Unser Kapitän  Moses wusste allerhand zu erzählen. So erwähnte er, dass es in der nähe eine Hypo Schule – so werden die Nilpferd Gruppen genannt – aufhalten müsste, und hoppla unser Boot wurde von einem auftauchenden Hypo gerammt, und schaukelte fürchterlich.

Am nächsten Morgen in der Früh unternahmen wir eine Morgenwanderung begleitet von einem Park Guide. Wandern auf eigene Faust in nicht erlaubt leben doch wieder fünf Leoparden im Park, nachdem die vorherige Population vergiftet wurde von den Farmern aus Angst um ihre Haustiere. Auch sonst gibt es einiges zu beobachten wie Zebras, Warzenschweine, Impalas, Büffel,verschiedene Antilopen-arten und wenn man Glück hat Hyänen die von ihren nächtlichen Streifzügen zurückkehren.

Juli 2009

Auch Ssese Island war ein Ziel auf unseren Entdeckungsreisen. Von Kalangala via Masaka nach Bukakata 35 Km über eine holprige Naturstrasse. Dann warten auf die Fähre nach Luku auf Ssese Island. Die überfahrt dauert 1-1,5 std. Es hat hier sogar eine kleine Wartehalle mit Sitz und Verpflegungs-möglichkeiten. Ich habe mir einen Teller mit Matoke, Reis und Chicken  bestellt.

Da der Seespiegel ziemlich tief war musste zuerst die Landrampe hinunter und dann steil die Schiffsrampe hochgefahren werden, was ziemlich knifflig war, besonders für die schweren Fahrzeuge und Laster.

Auf der Insel gibt es noch richtigen Urwald mit kaum durchdringbarem Jungel. Leider wird er immer kleiner, durch Flächenrodung einer ausländischen Palmöl Kompanie. Es ist traurig wenn man die riesigen Monokulturen sieht, die dadurch entstehen. Trotzdem ist es noch eine Traum Insel für Vogelliebhaber und solche die es gerne ruhig haben. Wir fahren durch kleine verarmte Dörfer bis wir bei unserem Ziel das Mirembe Beach Ressort in Kalangala erreichen. Es liegt am Rand eines Mangroven Waldes mit schönem Sandstrand und klarem sauberen Wasser. Abends wird jeweils ein Feuer entfacht und die Gäste scharen sich um die Feuerstelle, mit einem Drink in der Hand. Es ist ein idealer Ort zum nichts tun und zur Erholung.

Die Heimfahrt entwickelte sich dann zu einem Abenteuer. Kurz vor dem beladen der Fähre zogen schwarze Wolken auf und wie das so ist in einem Tropen Land. Man sieht die Wolken Aufziehen und schon steht man mitten in einem Tropenregen. In einer Sekunde nass bis auf die Haut.

Nach dem ablegen der vollbesetzten Fähre – die Überfahrt ist übrigens kostenlos – kommt auch noch starker Wind auf. Am Anfang ging alles noch glatt aber der Wind nahm noch zu und der Seegang wurde immer rauer so dass das Schiff so richtig hin und her schaukelte. Der Laster neben unserem Auto war vollbeladen mit Kohle und wiegelte hin und her und knarrte mit seinen ausgeleierten Blattfedern. Es war schon furchterregend. Ich hoffte nur, dass er nicht kippt denn das wäre vermutlich das Ende der fahrt gewesen und das Schiff Kiel nach oben im Viktoria See treibend. Es gab auch noch andere die sich Sorgen machten. Die Mannschaft begann mit dem verteilen der Schwimmwesten. Der Kapitän mit beten, er bekreuzigte sich und kämpfte mit voller Kraft voraus gegen die schwere See. Schlussendlich erreichten wir wohlbehalten den Ladesteg.

Wir machten uns auf den Weg Richtung Masaka Anfangs war die Strasse noch gut befahrbar, die Verhältnisse wurden aber immer schwieriger. Nach einigen Kilometer Fahrt wurden wir aufgehalten. Die Strasse war blockiert von einem Laster der stecken blieb. Wir mussten wenden und es wurde uns eine andere Rute empfohlen. Das Wendemanöver misslang und unser Wagen landete im Strassengraben und ist trotz vier Rad antrieb nicht mehr auf die Strasse zu bewegen. Zum Glück haben uns die Männer vom Strassendienst mit einem Kraftaufwand wieder auf den rechten Weg zurück geholfen. Da aber die ausweichrute nicht besser war, wie wir bald feststellten, entschlossen wir uns zu warten bis der Laster von der Strasse ist, und den mir schon bekannten Weg zu nehmen. Kurz vor Dunkelheit erreichten wir dann unser Häuschen in Kalangala City südlich von Masaka. Nicht zu verwechseln mit Ort Kalangala auf  Ssese Island auf dem Viktoria See.

September 2009

Diesmal geht es Richtung Norden bis nach Masindi. Der Ausgangspunkt zum Murchison Falls National Park. Die Reise dauert ca. 6 – 7 Std. Die Strasse ist in gutem Zustand und wurde kürzlich erneuert. Je weiter wir gegen Norden kommen, desto spärlicher die Bewaldung die langsam in eine Savanne übergeht. Die Hügelzüge verschwinden und wir haben eine flache Landschaft vor uns. Die Strasse ist Schnurgerade und die Geschwindigkeiten sind hoch, aber es ist Vorsicht angesagt denn aus dem nichts können Speed Humps auftauchen !!! Signalisations Schilder  gibt es nur in Ausnahmefällen sind unlesbar oder wurden anderen Zwecken zugeführt. Wir erreichen Masindi am späteren Nachmittag und steigen im New Court View Hotel ab, es bietet romantische Bungalow und ein Gartenrestaurant zu einem vernünftigen Preis an. Es bleibt noch etwas Zeit für einen Stadtrundgang und zum Markt bevor es dunkel wird. Die Nächte hier in Afrika sind stockdunkel dafür wird man mit faszinierendem Sternenhimmel belohnt, so etwas kennen wir hier in Europa mit der Lichtverschmutzung schon gar nicht mehr.

Es heisst früh aufzustehen, um bis zur Mittagszeit im Park zu sein. 80 km Naturstrasse und man schafft höchstens 40 km pro Std. Wir benützen den Parkeingang Kichumbanyobo im Süden und erreichen Murchison Falls kurz nach 12:00 Uhr. Unser Familien Panda war noch nicht bezugsbereit, Also setzen wir uns hin zum Mittagessen aber vorher muss noch die Bootsfahrt auf dem Nil zu den Murchison Falls gebucht werden.

Die Fahrt war sehr Interessant, gibt’s doch einiges zum bestaunen. Elefanten die im Nil baden Nilpferde, Krokodile, viele Vogelarten und natürlich die Falls selber sind sehr eindrücklich, besonders wenn man oberhalb der Falls steht wo man sieht wie sich der breite Fluss durch den schmalen Felsspalt zwängt und in die Tiefe stürzt. Gegen Abend sind wir wieder in unserem Camp und können das Banda beziehen. Duschen, Nachtessen den Sonnenuntergang geniessen und ums Feuer sitzen so endet unser Tag.

Morgens um Sechs ist Tagwache und Abfahrt zum Game Drive. Dazu müssen wir den Nil überqueren, denn die meisten Tiere sind auf der Nordseite des Parks anzutreffen. Punkt Sieben Uhr legt die Fähre ab und wir sind voller Spannung und können es kaum erwarten mit den Tieren auf freier Wildbahn. Wir werden von einem Park Rancher begleitet und er weiss viel über den Park mit den Wilden Tiere zu erzählen. Tonja und Tochter Felica sitzen auf dem Wagendach und halten Ausschau. Als erstes treffen wir eine Affen Familie die sich an einem Mango verköstigten. Giraffen, sie liegen noch immer im hohen Gras und drehen ihre Köpfe in unsere Richtung. Später beobachten wir die Elefanten beim grasen, auch Antilopen sind zu sehen, oder Büffel die sich im Schlamm wälzen. Sogar einen Mistkäfer entdecken wir wie er eine Kugel vor sich herschob.

Dann auf einmal stieg die Spannung, eine Löwe wurde gesichtet, wir mussten umdrehen und der Rancher führte uns Querfeld ein dem mutmasslichen Aufenthaltsort entgegen. Und Tatsächlich hier kommt er und sie direkt auf uns zu, sofort stillstehen, Motor aus und warten. Die beiden näherten sich unserem Fahrzeug und hinter her folgte ihnen ein Fuchs. Plötzlich kam Hektik auf denn Felica rutschte vom Dach auf die Motorhaube. Alle packten sie an Arm und Kleider und versuchten sie ins Fahrzeug zu ziehen. Nur sie wusste gar nicht recht was mit ihr geschieht und beginnt zu schreien. Die Löwen Interessierte das ganze nicht gross, sie hatten schon gegessen, marschierten an uns vorbei und legten sich einige Meter neben unserem Auto unter einen Busch in den Schatten. Aber auch der Park Rancher wurde ganz nervös und hatte sein Gewehr Feuerbereit. Der Tierschützer hatte keine Freude an diesem Vorfall und wir wurden entsprechend belehrt.

Alle beruhigten sich wieder und ich konnte die Fahrt fortsetzen. Um die Mittagszeit waren wir wieder am Ausgangspunkt dem Nil und warteten auf die Fähre, die übrigens von der EU gespendet wurde.Es sind einmalige Erlebnisse die ich nicht mehr missen möchte. Am nächsten Tag verliessen wir den Park via Wankwar Gate im Norden des Parks.

Nun geht’s zurück in Richtung Kampala wo wir um ca. 18:00 eintrafen. Auch die Fahrt durch Kampala gleicht einem Abenteuer. Durch das Verkehrschaos mit nur Fingerbreiten abständen zwischen den Fahrzeugen. Aber auch das schafften wir ohne einen Kratzer und erreichten unser Endziel das Red Chilly Hideway kurz vor Dunkelheit.

Danke, dass ich Dich als Leser begrüssen durfte.

Toni