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Rundbrief Nr 1 von Caroline und Toni

Liebe Freunde in der Schweiz

Seit 31.01.08 ist unser zu Hause in Uganda. Voller Erwartung erreichten wir das Aids Waisenzentrum von Kalangala, welches wir ein Jahr zuvor besuchten. Ein schmuckes Häuschen haben wir angetroffen. Während ich schreibe prasselt Regen aufs Blechdach. Ja auf Regen habe ich gewartet. Betreue ich doch den Schulgarten mit den Kindern. Neben der Schule und Wassertragen ist das die Hauptbeschäftigung der Kinder.  Es geht bergab zur Wasserpumpe, und aufwärts mit den gefüllten Cherrycan. (so werden die Wasserkanister genannt) Wasser hat es genug, aber es muss hinaufgetragen werden.
Doch zurück zum Zentrum. Seit 6 Jahren ist es im Aufbau. d.h. Mit der 1. Klasse hat es angefangen. Mittlerweile besuchen sie die 6. Klasse. Die 7. Klasse wird 2010 eingeführt. Es sind 93 Kinder die hier wohnen und zur Schule gehen. Ca 20 Kinder sind von der näheren Umgebung oder wohnen in einer Gastfamilie. So viele Schicksale.
Die meisten sind Aidsweisen. Das Projekt wird Finanziert von einem kleinen Verein aus Deutschland. (https://www.kalangala.de.vu) Doch es ist nicht einfach das Geld für Löhne der Lehrer, Erzieherinnen, Köche, Essen und Schuluniformen aufzubringen.

In der letzten Januarwoche waren die Interviews mit den neuen Schülern. Da wird geprüft ob sie wirklich Elternlos sind und wer sie während den Ferien betreut. (Einschreibegebühr 2000.- Ugs ca 2.- Sfr) dazu müssen sie am ersten Schultag eine Matratze, Wolldecke, 2 Leintücher, und ein kleiner Besen mitbringen. Diejenigen die das Schulgeld nicht aufbringen können bringen Gemüse oder Bananen aus ihrem Garten.

Schulbeginn ist in der ersten Februarwoche.

Die Schüler werden um 06:30 geweckt, dann müssen sie als erstes Wasser tragen, das Schulgelände wischen und aufräumen. Um 08:00 ist Schulbeginn. Um 10:00 gibt es eine Pause mit Frühstück. Mittagessen ist um ca 13:00. Danach ist Schulbetrieb von 14:00 bis 17:00. Danach Hausarbeit mit Wassertragen fürs Bad und Kleiderwaschen etc. Dazwischen finden die Kinder noch Zeit zum Fussball spielen oder Seilspringen. Um 22:00 ist Bettruhe und die Kinder fallen müde ins Bett.

Mein Tagesablauf sieht etwas anders aus:
Von 08:00 – 10:00 arbeite ich im Schulgarten. Nachmittags von 14:00 – 16:00 Handarbeit mit den Mädchen.
( Wir haben 3 Nähmaschinen gekauft und ein Atelier ist im Bau ). Abends helfen die Kinder beim Pflanzen giessen.

Freitags ist allgemein für die 5. Und 6. Klasse Feldarbeit. Am Donnerstag ebenfalls für zwei Stunden und an ca zwei Stunden in der Woche wohne ich der Theorie in Agrikultur bei.
Ich hoffe durch meine Arbeit ein bisschen mehr Farbe in den Menueplan der Kinder zu bringen. Bis jetzt regnete es spärlich, das heisst mehr Wasser tragen für die Kinder. (Es wäre ja Regenzeit). Die Grundnahrungsmittel sind Matoke ( Kochbananen ), Reis, braune Dienstag, 14. April 2009 Bohnen und Erdnüsse. Die Kinder sehen gesund aus und sind gut ernährt. Dank dem Eiweiss in Bohnen und Erdnüssen.

Am Morgen und am Abend kommen die Kinder zu mir um ihre Wunden verbinden zu lassen. Das sind meistens vier bis sechs Kinder. Mindestens einmal die Woche kommt ein Kind mit Malaria.

Ja, ich bin glücklich hier…

Caroline

Ich bin mit dem Bau einer Trockentoilette beschäftigt. Das Toilettenhaus ist im Rohbau fertiggestellt. Mein Ziel ist es, im selben Raum auch eine Dusche zu integrieren. Aber es ist nicht einfach die geeignete Ausrüstung zu finden. So habe ich zum Beispiel 2 Tage in Kampala und Masaka erfolglos nach einer Wasserlosen Toiletenschüssel gesucht.
So letztenendes nach einigen schlaflosen Nächten habe ich mich entschlossen, eine low cost Trenntoilette im selbstbau herzustellen. Und sie ist ganz gut geraten. Ein bisschen schwer zwar, aber so kommt sie bestimmt nicht abhanden. Zwischendurch baue ich auch noch Schulbänke mit den Knaben in einem Schulzimmer bis mein werkraum steht. Manchmal bringen mir die Lehrer oder auch die Dorfbewohner allerhand zum reparieren.
Was aber meist schwierig ist da ich weder Lötkolben noch Ersatzteile habe. Und für eine Stunde Strom vom Generator muss ich auch mit Ugs 3000.- ~ Sfr 2.- rechnen, für die Leute hier mit 5000.- Ugs Tageslohn nichtbezahlbar. So ist guter Rat manchmal Teuer.

Zum Schluss seit alle herzlich gegrüsst ihr hört wieder von uns.

Toni und Caroline Steinmann – Jud